Rohan

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Rohan ist ein wunderschönes Land und war einst eines der Juwelen der gondorischen Krone. Die weitläufigen Gras- und Weideflächen sind die ergiebigsten im Westen von Mittelerde. Rohan ist jenes Land, welchem die Eorlingas entstammen. Rohan ist auch bekannt als die Mark, die Riddermark.

Übersichtskarte Rohans

Geographie des Landes

Das Königreich Rohan liegt nördlich von Gondor, südlich des Düsterwalds und der Südgebiete Thals, zwischen dem Fluss Anduin und dem weißen Gebirge. Im Norden wird das Land vom Fangorn und dem Fluss Limklar begrenzt, im Osten durch den Anduin und die Ostmauer von Rohan bis zur Mündung des Entwassers und des Mering-Stroms. Im Süden Rohans stellt das weiße Gebirge eine natürliche Grenze dar und im Westen die Flüsse Adorn und Isen.

Rohan ist ein flaches Land, das nur wenige Hügel aufweist und von saftigen, grünen und weitläufigen Grasflächen geprägt wird. Die grünen Flächen sind im Süden dominiert von den gewaltigen Gipfeln des weißen Gebirges, welche sich direkt neben den flachen Graslanden beginnen zu erheben.

Das Land unterteilt sich in zwei große Gebiete, West- und Ost-Rohan, welche jeweils wieder in kleinere Gebiete unterteilt sind.

West-Rohan

In West-Rohan befindet sich der Sitz des Königs und die sogenannte "Hauptstadt" Rohans Edoras. West-Rohan untergliedert sich in folgende Gebiete:

Die berühmte Befestigung Helms Klamm liegt in der Westfold am südlichsten Rand zum Weißen Gebirge. Edoras, die Stadt des Königs befindet sich, wie der Name sagt, in dem Gebiet Königsstatt. In der Ostfold befindet sich die älteste Stadt Rohans und einstiger Königssitz Aldburg.

Ost-Rohan

Ost-Rohan ist vor allem durch die Rauros Fälle und die davor stehenden Argonath berühmt. Das Gebiet untergliedert sich in folgende Gebiete:

Klima

In Rohan herrscht im Normalfall ein mildes Klima mit angenehm warmen Sommern und moderaten Wintern. Das Wetter kann allerdings auch schnell wechseln und ist daher durchaus unvorhersehbar. Das Land selbst ist im Grunde sanft zu den Bewohnern, aber auch nicht so sanft um die stolzen Eorlingas weich zu machen.

Der Winter ist eine kältere und regenreiche Zeit in Rohan. Es kann auch zu Schneefällen kommen, allerdings liegt der Schnee so gut wie nie hoch und schmilzt schnell wieder. Im Monat Narwain, dem ersten Monat nach Yule, gelangen kalte Winde aus Eriador nach Rohan durch die Pforte von Rohan und strömen nach Osten. In den nächsten acht Wochen herrscht dadurch die kälteste Zeit in Rohan, in der das Volk Rohans gerne bei den Feuerstellen verweilt, aber dennoch kommt das Leben außerhalb des eigenen Heims nicht zum Stillstand.

Im weißen Gebirge sind die Temperaturen kälter und die Winter strenger, allerdings haltet das weiße Gebirge auch Unwetter und Stürme auf, die aus dem Süden kommen und/oder schwächt sie ab. Die schlimmsten Unwetter werden in Rohan durch die vorherrschenden Winde aus dem Westen und Nordwesten verursacht. Der Wind aus dem Osten ist in der Regel trocken. Die seltenen Brisen aus dem Süden bringen wohlige Wärme nach Rohan. Auch im kältesten Winter kommt aus der Bucht von Belfalas ein warmer Wind, der Foehn, in periodischen Abständen und strömt Richtung Norden. Da der Wind dabei die Berge überquert, kommt es zur Schneeschmelze und die Gefahr von herabstürzenden Lawinen erhöht sich. Falls gerade eine dickere Schneedecke vorhanden sein sollte, kann es zu einer Überflutung der tieferen Flachlande kommen.

Der Osten und Norden Rohans, vor allem aber die Steppe, sind windige und eher trockene Gebiete. Trotz der geringeren Höhenlage ist es dort im Winter aber ebenso kalt. Die Vegetation ist abhängig von den unregelmäßigen, aber angenehmen Regenschauern, die vom Anduintal kommen. Die Westmark wird nicht durch Berge geschützt und so regnet es dort am häufigsten von allem Gebieten in Rohan, ausgenommen der Pforte von Rohan. Immer wieder kommt es zu schweren Unwettern in der Westmark, die durch die, nach Rohan ziehenden, Stürme vom großen Meer oder vom Kap von Andrast erzeugt werden. Die Bauern und Viehzüchter sind daher dort besonders vorsichtig und nehmen durchaus die Dienste von Astronomen in Anspruch.

Der Frühling ist eine der schönsten Zeiten in Rohan, denn die Wiesen erblühen mit prächtigen Wildblumen und der Himmel färbt sich in ebenso wunderbaren Farben, von grau bis blau, rot, orange, lila und rosa. Kurze Regenschauer kommen vor, die aber genauso schnell wieder vorbei sind, wie sie angefangen haben und die eine herrliche Stille und Regenbogen hinterlassen. In den Bergen ist es im Frühling tagsüber warm, aber in der Nacht noch durchaus kalt. Auch die Nächte im Sommer sind kühler, aber dennoch ist es angenehm warm in den Tälern unabhängig von der Tageszeit.

Flora und Fauna

Rohan ist mit einer reichhaltigen Flora und Fauna gesegnet und ein ideales Gebiet für die Jagd, die Fischerei und die Herdenhaltung von Tieren.

Flora

Die Weidelande im Westen von Rohan sind gut mit Wasser durch die Flüsse aus dem Weißen Gebirge versorgt und fruchtbar. Die Graslande sind die reichhaltigsten im Westen von Mittelerde. Die dicke und schwarze Humusschicht ist teilweise bis zu 20 Fuß tief. Die Wiesen Rohans steigen im Westen an bis zum Rand des Weißen Gebirges mit sanften Hügeln. Distanzen können hier trügerisch sein. Das Weiße Gebirge ist in ganz Westrohan zu sehen und ist häufig weitaus weiter entfernt als es scheint. Die oft nicht einschätzbaren Distanzen, gepaart mit der sanft hügeligen Gleichheit der Wiesen, erzeugen ein Traum gleiches und zeitloses Gefühl, das bei neuen Besuchern der Mark allerdings zu einer übertriebenen Wachsamkeit führen kann.

Die Grasflächen in Ostrohan sind nicht weniger reichhaltig als die im Westen. In Ostrohan trennt eine schmale Hügelkette das Gebirge vom Flachland. Wälder findet man hier am häufigsten in Rohan, immerhin ist hier der Wald des Fangorn und der Wald der Schneegrenze beheimatet. Östlich liegen die wild bewaldeten Hügel von Anorien, während der Norden von Ostrohan kaum Wälder aufweist.

In der Steppe befinden sich keine Bäume. Heidekraut und kurzes Gras prägen die Landschaft. Der Stein im Boden ist porös, sodass das Wasser von oben schnell versinkt und wertvolle Nährstoffe mit sich nimmt. Nur robuste Pflanzen wurzeln in diesem nährstoffarmen Untergrund. Das Gras verfärbt sich braun bei zu wenig Regen. Die Gegend eignet sich in erster Linie zur Haltung von Schafen.

Fauna

Die Rohirrim jagen Wildschweine als Sport. Das ist natürlich keine ungefährliche Freizeitbeschäftigung, denn Wildschweine sind ein ebenbürtiger Gegner für einen Menschen und nicht nur ein Jäger hat bei der Wildschweinjagd sein Leben gelassen, sogar Könige waren darunter. Zuweilen sind die Wildschweine in Rohan für ihre schlechte Laune, ihre Unberechenbarkeit, ihre Boshaftigkeit und ihre Wildheit bekannt. Sie lauern im Dickicht, im tiefen Wald und im hohen und dichten Grass auf der Suche nach Nahrung. Erst einmal aufgeschreckt, rennen sie selten davon, sondern gehen auf Angriff. Sehr große Exemplare können durchaus einen ganzen Bezirk terrorisieren, da sie kaum Angst vor Menschen haben. Im Winter sind die Wildschweine ruhig, im Frühling kommen sie wieder aus ihren Unterschlüpfen hervor.

Andere Raubtiere findet man in Rohan nur in geringerer Anzahl.

  • Graskatzen: Graskatzen waren einst die dominantesten Raubtiere in Calenardhon, aber ihre Anzahl hat sich sehr stark verringert als ihre Hauptbeute, die Wildkühe, verschwunden sind. Mittlerweile sind sie sehr selten und da es sich dabei um scheue Tiere handelt, werden sie auch nur selten gesichtet. Anzeichen für ihre Existenz gibt es allerdings nach wie vor.
  • Graue Wölfe: Die Population der grauen Wölfe hat sich ebenso verringert, seit der Ankunft der Rohirrim im heutigen Rohan. In erster Linie sind sie in den Bergen zu finden und nur selten im Grasland. Vor allem im Winter können sie dem Volk Rohans gefährlicher werden, da sie auch in die Graslande vordringen auf der Suche nach Nahrung.
  • Bären: Drei Arten von Bären kommen in Rohan vor, vor allem im Gebiet des Weißen Gebirges: Schwarzbären, Braunbären und Blaubären. Schwarzbären sind nur sehr selten aggressiv gegenüber den Menschen, meist passiv, außer sie werden provoziert. Braunbären und Blaubären sind deutlich weniger passiv. Braunbären sind vor allem im Hochsommer aggressiv während der Paarungszeit und greifen dann auch einfach aufgrund einer schlechten Laune an. Am gefährlichsten ist der Blaubär, der aber nur selten vorkommt und zurückgezogen lebt. Vor allem befinden sich seine Höhlen weit weg und daher stellt er nur selten eine Gefahr für die Menschen von Rohan dar.

Die grüne Aspis ist die einzige wirkliche Giftschlange in Rohan und eine Bewohnerin des Graslandes. Sie kann die Länge eines Unterarmes eines Mannes erreichen und kommt vor allen in den südlichen Gebieten von Ostrohan vor. Die grüne Aspis lebt in Erdlöchern, meist handelt es sich dabei um ehemalige Ratten- oder Hasenbauten. Ihre aktiven Stunden verbringt sie außerhalb des Baus und meist sonnend auf einem Stein oder Felsen, häufig in der Gruppe mit anderen Schlangen ihrer Art. Als Warnzeichen gibt die grüne Aspis einen übel riechenden Duft von sich, der nach verfaulten Erdbeeren riecht und über eine größere Distanz wahrnehmbar ist. Der Geruch dient auch der Anlockung von Beutetieren. Der Biss der Schlange ist nur selten tödlich, aber erzeugt einen brennenden, sehr starken Schmerz in der Körpergegend, in der die grüne Aspis zugebissen hat. Unbehandelt fault das Fleisch rund um den Biss ab bis auf den Knochen. Im schlimmsten Fall kann dies zum Verlust einer Gliedmaße führen. Nach dem Biss kommt es zu hohem Fieber und Halluzinationen, auch bei angemessener Behandlung, und man ist für mindestens drei Tage außer Gefecht gesetzt.

Die anderen Tiere in Rohan sind weniger gefährlich, wie zum Beispiel:

  • Erdbienen: Erdbienen kommen in den Tälern im hohen Gras vor.
  • Füchse: In Rohan findet man rote und weiße Füchse.
  • Vögel: In Rohan gibt es unzählige Vögel, wie etwa:
    • Grasmoorhuhn und Grünfasan: Beide Vögel sind heimisch in Rohan.
    • Zugvögel: Verschiedene Zugvögel sind vor allem in der Nähe der Flüsse und Auen zu finden.
    • Habicht und Falken: Habichte und Falken leben in ersten Linie im Weißen Gebirge. Neben den heimischen Arten kommen im Frühling und Sommer aus dem Norden Habichte nach Rohan.
    • Adler: Die Nester der Adler befinden sich sowohl im Nebelgebirge, als auch im Weißen Gebirge. Ab und an kann auch einer der Großen Adler gesehen werden, wie er seine Kreise über Westrohan zieht. Adler werden von den Rohirrim als heilige Vögel angesehen und werden niemals angerührt, auch nicht, wenn sie Jagd auf Herdentiere machen.

Ansiedlungen

In Rohan gibt nur wenige größere Ansiedlungen. Die Menschen Rohans leben hauptsächlich in kleineren Dörfern und auf einzelnen Gehöften. Da das Volk Rohans in Kriegszeiten Unterschlupf in Bergfestungen sucht, dienen die Dörfer und Städte ihrer eigentlichen Aufgabe, der Wohnlichkeit, Behaglichkeit und dem Handel, und sind in der Regel nur leicht befestigt. Die Stadt- und Dorfmauern dienen dem Abhalten von Tieren und Räubern, aber mehr auch nicht. Da ein Zusammenschluss der Bewohner innerhalb von starken und befestigten Mauern kaum Bedeutung hat, sind die Dörfer großzügiger angelegt und die Häuser werden in weiteren Abständen voneinander errichtet. Häufig findet man auch Gehege für preisgekrönte Tiere innerhalb der Dörfer und Städte.

Die Rohirrim sind den alten Traditionen eng verbunden und so befinden sich die Ansiedlungen meist auf terassenförmigen Hügeln oder in höher gelegenen Gebieten, immer oberhalb eines Flusses. Sie sind noch nach dem Vorbild ihrer Vorfahren, den Éothéod, meist kreisförmig organisiert. Der Hauptsitz des Oberhauptes liegt so gut wie immer an der Spitze der Erhebung mit einem guten Überblick über die Lande. Die Stadtmauern sind von einem Graben umgeben und bestehen meist aus einem aufgeschütteten Erdwall mit einer darauf befindenden Steinmauer.

Edoras ist die Hauptstadt von Rohan. Dabei handelt es sich um eine Ansiedlung auf einem Vorberg der Ered Nimrais. Edoras ist der Sitz des Königs der Mark und dieser lebt in der goldenen Halle Meduseld. Geschützt wird Edoras durch eine hohe Steinmauer, die mit Dornen versehen ist. Unterhalb von Edoras entspringt der Schneeborn. Die zweitgrößte Stadt Rohans ist Aldburg. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Sitz der Könige der Mark. Weitere größere Ansiedlungen befinden sich im Hargtal und bei Helms Klamm.

Architektur

Das Weiße Gebirge und das Nebelgebirge liefern den Rohirrim ausreichend Holz und einen unlimitierten Vorrat an Steinen, die gut zum Hausbau geeignet sind. Häuser, die aus Steinen und Holz errichtet wurden, findet man daher sehr häufig in Rohan. In ärmeren Ansiedlungen bzw. bei Ställen werden Rundhölzer für den Hausbau verwendet. Überhängende Dächer aus Holz oder Stroh sind die Norm. Die Fenster sind in der Regel klein gehalten und besitzen Holzfensterläden auf der Innen- und der Außenseite. Neuere Häuser haben einen Kamin. In größeren Gebäuden, vor allem aber in den Methallen und anderen traditionellen Zentren, wird die ältere Variante verwendet, und dort findet man große Feuerstellen, bei denen der Rauch durch Lüftungsöffnungen im Dach entweichen kann. Die Rohirrim sind den alten Tradition eng verbunden und alte Muster und Formen zeigen sich daher in den Säulen, den Schnitzereien und generell im Dekor.

Quellen