Charakterentwicklung

Was ist ein Rollenspiel? Warum Foren-Rollenspiel? Wie kann ich mit machen? Was ist mit der "alten" Amarthan passiert? Wer kann hier aller mitmachen? Viele dieser und ähnlicher Fragen werden hier beantwortet. Hier könnt ihr auch über kleine Helferlein sprechen. Tipps geben wie man bestimmte Situationen vielleicht meistern könnte und auch nur Tricks bekannt geben um ein "besseres" RP umsetzen zu können.
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Wijana
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Charakterentwicklung

Beitrag von Wijana »

Hallo,

ich bin gerade dabei einen neuen Char aus dem Boden zu stampfen. Und darauf bezieht sich für mich auch ein paar Fragen.
Wie macht ihr das? Denkt ihr euch nur ein Grundgerüst für den Char aus? Wie sieht sie aus (vielleicht zum Teil vom Spiel vorgegeben), Stimmfarbe, wie wirkt sie usw Oder geht ihr richtig tief in die Geschichte?

Zuvor habe ich einfach nur einen Char gebaut und gut, alles andere hat sich irgendwie entwickelt. Kam dadurch aber auch in Situationen wo ich keine Antwort auf eine Frage hatte.

:wave:

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Faegryn
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Re: Charakterentwicklung

Beitrag von Faegryn »

Ich habe anfangs immer nur ein Grundkonzept im Kopf : Alter, Aussehen, Herkunft und Grundcharakter (frech oder schüchtern, direkt oder eher diplomatisch usw.), wie auch ein paar Anhaltspunkte in Bezug auf die Vergangenheit und was der Char beruflich macht. Der Rest der Geschichte entwickelt sich dann im RP, allerdings auch meist nicht im Pony-RP. Klar entwickelt man da auch den Char ein wenig weiter, durch Dinge, die man erzählt oder gefragt wird, aber primär geschieht die Weiterentwicklung eigentlich abseits vom Pony, wenn man eben zum Beispiel über die Eltern redet oder über die Kindheit, Träume und Wünsche für die Zukunft und anderes. Klar weiß man dann auch öfter mal keine Antworten auf bestimmte Fragen, aber meist führen genau solche Fragen dann zu einer Verfeinerung des Chars, da man sich dann ja Gedanken macht, was eben zum Char passen würde und so antwortet man dann.

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Eoddren
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Re: Charakterentwicklung

Beitrag von Eoddren »

Bei mir ist es ähnlich. Es gibt ein Grundkonzept des Chars, wenn ich ihn erstelle: Name, grobes Alter, Herkunft, eventuell auch Beruf / Berufung und grobe Charakterzüge. Aussehen entwickelt sich bei mir immer aus den anderen Eckdaten.

Meistens ist es dann so bei mir, dass einige Feinheiten durch das Introspielen und die ersten Level entstehen, weil ich mich anfange in den Charakter "einzufühlen". Vielleicht 1-2 Begebenheiten, Ereignisse, die der Char durchlebt hat und natürlich die primäre Beantwortung der Frage "Warum ist er nach Bree?" - wenn nicht Breeländer ist.

Der Rest ist dann Improvisation und ergibt sich innerhalb der ersten Abende. Ein Teil im Pony, ein größerer Teil abseits. Ich bin zumindest nicht jemand, der seine Chargeschichten und Hintergründe in binnen einen Abend im Pony in aller Öffentlichkeit breit tritt. Zum Einen weil sie unter Umständen erst wachsen muss und und zum Anderen, weil es dadurch einfach langweilig wird, wenn alles in binnen 2 Abenden abgekaspert ist.

Alles im Vorfeld abklären ist schwierig, weil man ja nie genau weiß, welche Fragen irgendwann mal vom Gegenüber gestellt werden. Also selbst, wenn ich mir alles mögliche überlegt und ausgedacht habe zB über die Kindheit, die Eltern usw. kommt dann unter Umständen die Frage "Kanntest du deine Großmutter?"
Blubb .. und schon steht man da. Da ist dann Improvisation gefragt. Wenn ich derartige Dinge gefragt werde, auf die ich im Moment noch keine Antwort gehabt hätte, dann überleg ich eben, mhm.. was würde zu den Charakter passen? Ich weiß ja ggf. schon ob die Kindheit schön war oder nicht und was so grob passiert ist. Entsprechend schau ich dann, wie die Antwort auf die Frage da hinein passt.

Was die Lore und Geschichte dahinter anbelangt, kommt es darauf an, welchen Background mein Charakter hat. Als einfacher Bauer aus dem Breeland (zum Beispiel) brauch ich mir nicht allzu viele Gedanken darüber machen. Spiel ich allerdings jemanden, der zB aus höherem Hause kommt und Verbindungen zu X-Y hat, dann mache ich mir durchaus Gedanken darüber, wie diese Verbindungen bestehen könnten und lese mich auch dann in die spezielle Lore ein.

Beispiel: Die Männer der Familie waren bisher immer Berater eines Herrscherhauses. Oder sogar das Herrscherhaus selbst. So...
1. Frage: Woher kommt das Herrscherhaus?
2. Frage: Gibt es in dieser Region überhaupt Adel und Herrscher? (zB in Rohan nur sehr minimal)
3. Frage: Gibt es dort lt. Tolkien niedergeschriebene Herrscher? Also namentlich genannt, inkl. Chronik etc.
Wenn ja --> traue ich es mir zu, dass ich direkt verwandt bin? Wenn ja --> wie? (Reihe ich mich in die unendlichen, unehelichen Kinder von Elrond ein? etc.)
Wenn nein --> Der Fantasie darf freien Lauf gelassen werden

Dann auch so grundsätzliche Fragen / Themen: Der Klassiker ist oft "Bastardkinder" ... schön und gut, aber die wenigsten wurden toleriert oder hatten ein "tolles" Leben. Ich versuch also auch bei der Charakterentwicklung, dass die grundsätzliche Background Story auch irgendwie Sinn macht und in sich halbwegs logisch ist.
Auch die Ereignisse des Charakters in der Vergangenheit sollten Sinn machen. Also wenn zB mein Char eine Soldatenausbildung hat, dann macht es absolut Null Sinn, wenn er dann plötzlich nicht mehr weiß, wie man ein Schwert schwingt. Aber es macht Sinn, wenn er sich weigert ein Schwert zu führen, weil ... <hier dann Ereignis einsetzen>

Und genauso ist es dann bei den weiteren Charakterentwicklungen. Ab und zu kann es dann auch mal sein, dass sich mein Char zu 180° dreht - selten, aber kann passieren. Dazu braucht es aber eher ein einschneidendes Erlebnis. Verlust, Überfall, Unfall, etc.
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Heralith
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Re: Charakterentwicklung

Beitrag von Heralith »

Also ich hab das bisher so gemacht das ich mir n einfaches Grundgerüst ausgedacht hab. Angefangen mit
1. Männlich oder weiblich
2. Wie sieht er/sie aus
3. Wo kommt er/sie her
4. Wie wirkt er/sie auf andere.
Das sind von vornherein immer die Dinge die ich mir überlege und den Rest lasse ich meist im Rp entstehen. :P
Es gibt Chars da geh ich tiefer rein in die Materie. Zum Beispiel bei meinem ersten Char hab ich ne komplette Lebensgeschichte mir ausgedacht und wieso sie nach Bree kam (da es eine Rohirrim ist). Bei anderen hab ich mir weniger Mühe gegeben da die eigentlich nur zum einfachen Pony Rp gedacht waren.

Hoffe das hat dir ein bisschen weitergeholfen. Wenn nicht hab ich trotzdem gern meinen Senf dazugegeben. :lol:

Over and out
Hera.
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Wijana
Beiträge: 123
Registriert: 27. Jul 2020, 09:34

Re: Charakterentwicklung

Beitrag von Wijana »

Hat mich auf einen anderen Kanal noch erreicht. Vielleicht für den ein oder anderen ebenfalls interessant:

Welcher Moment hat dein Leben geprägt
Wovor hast du angst?
Wer hat dich erzogen
woher hast du deine Fertigkeiten?
was für dinge berühren/interessieren dich
was ist dir wichtig
woran glaubst du?
was für Waffen hast du?
hast du schon etwas großes geleistet?
wer oder was hat deine loyalität
was würde deine Loyalität brechen?

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Josephric
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Re: Charakterentwicklung

Beitrag von Josephric »

Grüße,

ich muss tatsächlich gestehen, wenn ich einen neuen Char erstelle hat er zumeist irgendeine Inspiration von bereits existierenden Charakteren in fiktiven Werken. Wobei Thelothor da eine Ausnahme darstellt, da dieser Char wirklich sehr stark inspiriert ist von Geralt von Riva aus der Hexer Reihe :D

Eigentlich neige ich meistens eher dazu einen wesentlichen Charakterzug und/oder das grobe Aussehen einer Figur, die mich interessiert/fasziniert zu nehmen und mich daran zu orientieren. So ein Aufhänger führt dann bei mir dazu, dass sich alles weitere drum herum entwickelt. Durch solche Aufhänger springen mir meist von selbst die Ideen zu.

Alkas beispielsweise ist minimal orientiert an Naruto aus dem gleichnamigen Anime. Ich fand die Beorninger Fähigkeit spiegelt recht gut den inneren Konflikt den auch der Charakter Naruto in sich hat wieder, dadurch das ein 'böser' Fuchsgeist in ihm versiegelt ist. Alkas hat durch seine Beorningerfähigkeiten ähnliche Probleme und neigt zu unkontrollierten Ausbrüchen seiner Fähigkeiten, wenn er wütend ist. Das mal so als Beispiel.

Innere Konflikte und/oder Schwächen sind generell meines Erachtens ein ganz großer Punkt, der Charakteren Tiefe und Individualität verleiht. Im Prinzip ist ja jeder Mensch mit sich in irgendeiner Form unzufrieden. In welcher Richtung/in welchem Grad macht einen dann wie ich finde einmalig. Außerdem finde ich das Prinzip von sog. 'Antihelden' immer sehr spannend.
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