Rohirrisches Militär

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Das Militärkommando in Rohan fällt direkt dem König zu. Der König bestimmt drei Marschälle der Mark. Diese Männer stammen oftmals, aber nicht immer, direkt aus der Familie des Königs. Dabei handelt es sich um tapfere Männer, die große Kampferfahrung besitzen und sich im Kampf durch ihr Können und ihren Mut hervorgetan haben.

Das Kommando des ersten Marschalls von Rohan umfasst die Hauptstadt Edoras und das angrenzende Land, inklusive des Hochborn-Tals und einem großen Teil der Eastfold bis nach Aldburg. Männer der östlichen Eastfold haben ihre Musterung in Edoras, wenn sie dafür geeignet sind. Üblicherweise delegiert der König den Posten des ersten Marschalls an seinen Erben, aber ab und an besetzt er auch selbst diesen Posten. Es kann aber auch vorkommen, dass der Posten nicht direkt an den Erben des Throns, sondern an einen jüngeren Sohn oder an einen loyalen Heermeister geht.

Unter normalen Umständen umfasst der Amtsbereich des zweiten Marschalls das Kommando über die Hornburg und die Verteidigung des militärischen Bezirks der West-Mark. Dieser Posten inkludiert auch die Verantwortung und Vormundschaft über alle Territorien der Westmarch, Westfold und West-Emnet, ausgenommen Edoras und das Hochborn-Tal. Die Ostmark, die East-Emnet und die Eastfold beinhaltet, ist das Tätigkeitsgebiet des dritten Marschalls. Er hat den gleichen Status wie der zweite Marschall. Bei der Ost-Mark und der West-Mark handelt es sich um militärische Bezirke und deren Grenzen verlaufen vom Schneeborn zum Entwasser, dann nach Norden entlang des großen Flusses bis zum Fangorn.

Bereits im Anduin-Tal war die wichtigste militärische Einheit die Éored, eine Truppe der Reiterei. Unter den Éothéod gab es noch keine Beschränkungen der Größe dieser Einheiten. Jede größere Ansammlung von berittenen Kriegern von einem der Stämme, wurden als Éored bezeichnet. Die typischen Éoreds zu Eorls Zeiten hatten eine ungefähre Größe von 60 bis 120 Mann. Die Éored der Rohirrim sind strenger reguliert und haben keinen Bezug mehr zu den einzelnen Stämmen. Es handelt sich dabei um Einheiten von 120 Reitern. Das rohirrische Militär umfasst einhundert Éored, die zusammen, wie in den Zeiten der Éothéod, als Éohere bezeichnet werden. Dazu gehören auch noch die 120 Männern der Hauswache des Königs (Huscairls). Zusammen hat die Éohere somit eine Stärke von 12.120 Mann.

Bewaffnung und Rüstung

Die Allianz mit den Männern von Gondor hat einen großen Einfluss auf die Waffen der Reiter von Rohan. Nicht nur die Pferde, auf dem einst gondorrischen Gebiet, sind mittlerweile größer, sondern die Waffen und die Rüstungen, die von den Rohirrim getragen wurden, haben im Laufe der Zeit eine beträchtliche Wandlung erfahren. Die Waffen sind im Generellen stärker als früher und angepasst an die Bedürfnisse der schweren und leichten Reiterei. Alle Krieger tragen mittlerweile ein Kettenhemd, einen Stahlhelm und einen runden Schild.

Die schwere Reiterei Rohans setzt sich aus den 100 Thanen, den 120 Huscairls, 400 Cairls und 4400 Cnaihts (R. für Ritter) zusammen. Diese schwer gerüsteten Männer sind erfahrene Kämpfer, die einen Kettenpanzer oder ein langes Panzerhemd tragen. Ihre Helme haben einen Nasenschutz, einen Gesichtsschutz oder ein Visier. Die meisten Helme laufen oben in eine Spitze aus, aber es gibt auch flache Helme. Das Gewicht des Helms ruht auf den Schultern der Reiter. Die schwere Reiterei besitzt große Kriegspferde, die mit einem verstärkten Sattel und extrem starken, flexiblen Steigbügeln ausgestattet sind, damit sie einen Aufprall besser abfangen können. Die Pferde der schweren Reiterei haben immer Hufeisen. Die langen Lanzen der schweren Reiterei sind in der Regel aus Esche oder Eibe gefertigt. Sie sind 12 Fuß (~ 3,6m) lang und variieren leicht in ihrem Durchmesser. Zusammen mit der Lanze tragen die Reiter einen Kompositbogen und ein schweres Breitschwert, das sich zum Durchschlagen durch die stärksten Deckungen eignet.

Die leichte Reiterei besteht aus weniger erfahrenen oder weniger vermögenden Reitern im Vergleich zur schweren Reiterei. Ihre Bewaffnung ist traditionell und entspricht der ihrer Vorfahren (Éothéod): eine Lanze (6 Fuß (~2,7m) lang und zwei Fuß (~0,6m) im Durchmesser), ein Breitschwert und ein großer Dolch. Vielen tragen leichte Schilde, Kettenhemden oder einen leichten Ketten-Haubert zusammen mit einem Helm ohne Visier. Oftmals sind die Helme hinten mit einer herabhängenden Schürze aus Kettengliedern versehen zum Schutz des Nacken der Krieger. Berittene Bogenschützen sind eine weitere Klasse der leichten Reiterei und diese haben Kompositbögen und zwei Köcher mit Pfeilen bei sich.

Kriegshandwerk

Die rohirrischen Kriegstaktiken sind eher einfach, aber außergewöhnlich effektiv. Eine hohe Moral, eine feine Ausrüstung und ein fundiertes Training machen es möglich, dass nahezu jeder Feind im offenen Kampf geschlagen werden kann.

Die Taktik ist, nahe an den Feind heranzukommen und ihn mit den Pferden zu überrennen. Die leichte Reiterei fungiert dabei als Kundschafter und patrouilliert im Kampf, wobei sie sich zurückfallen lassen und bei Bedarf die Flanken der Armee schützen. Die reitenden Bogenschützen lassen daraufhin Pfeile auf die entsprechenden Flügel des Feindes regnen, um sie zu beschäftigen und zu verhindern, dass anderen Teile der feindlichen Armee von ihnen unterstützt werden.

In der Zwischenzeit befindet sich die schwere Reiterei in der Mitte und jedes Éored bildet eine blockförmige Formation. Diese Reiter haben ihre Lanzen gesenkt und greifen in der Masse an, überrennen das Zentrum der feindlichen Armee mit einem verheerenden Schlag zu einem festgesetzten Zeitpunkt. Ein derartiger Angriff besteht aus einer bis drei dieser Wellen. Wenn die Linie des Feindes durchbrochen wurde, machen die Reiter kehrt und greifen erneut an. Wenn sie im Kampf zum Stehenbleiben gezwungen sind oder sich dafür entscheiden, dann wird das Breitschwert gezogen und auf die Gegner eingehackt.

Flieht der Feind oder werden kleine Gruppen von der Hauptarmee des Feindes getrennt, rücken die leichten Reiter vor und jagen diese. Die gleiche Situation ergibt sich, wenn das Zentrum der feindlichen Armee durch den Angriff der schweren Reiterei kollabiert, dann kreist die leichte Reiterei die Feinde ein.

Im Normalfall nimmt die Hälfte der verfügbaren Armee an einem Kampf teil, ungefähr 6000 Mann. Angeführt werden sie von einem Marschall der Mark, oftmals schließt sich der König mit seinen Húscairls dem Heer an. Die restlichen Reiter bleiben als Reserve daheim, um die Heime zu verteidigen und für Notfälle. Die Rohirrim sind hierbei ein konservatives Volk und bevorzugen es nicht mehr als die Hälfte ihrer Waffenmänner zu riskieren. In den meisten Fällen ist eine 6000 Mann starke Reiterei auch ausreichend, um die anstehende Aufgabe zu bewältigen.

Quellen